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Die Kirche, ein unbekanntes Wesen

Ameise


Du bist mein Reim aus Schmerz, und wir werden die Riesen sein die ganze Welt zu tragen. Nein ganz ohne Scherz zu diesem bekannten Liedtext, wurde hier im Norden im gemeinen Volk nachgefragt, und 12.000 Menschen gaben Antwort. Ihre Zustimmung, ihre Kenntnis oder eine Kritik an den Kirchen, für oder gegen deren Aufgaben.
Ist unser bisheriges 'Modell Kirche' des Klassikers Konstantin, wie es zur Gründung bereits in Byzanz in seiner Struktur der Ordnung systematisiert wurde veraltet? Ist die Kirche seitdem mit ihren Kräften des Petrus und Paulus bereits überholt und schwach geworden? Ist die Kirche nach zweitausend Jahren durch tiefe Täler gegangen und über alle Berge im Hochamt von der Weltlichkeit verdrängt, und darum bald unnütz in den Fragen um Glauben, Feindesliebe und unsterbliche Hoffnung?
Es scheinen sich die Antworten zu den Fragen vor allem aus der gleichen Unwissenheit zu begründen, mit der die gefürchtete Aufklärung im 16. Jhd. zunächst im Verborgenen ihre Tätigkeiten aufnahm, um ein Jahrhundert später mit den Christentheoretikern John Locke und David Hume ein erstes Menschenrecht zu definieren, welches heute doch weltweit ein jeder kennt. Menschen ihrer Zeitgeschichte wie Wolfgang Goethe und Martin Luther King waren ebenso bei den Philosophien um Staat und Mensch zu Gast und bekam die über alles erhabene, die umfehlbar dogmatische Kirche in ihren Mysterien um die Artenvielfalt des werdenden Menschen mit den Naturwissenschaften und Forderungen zum rechtlich unrechten Rassismus sogar kräftigen Aufwind. Hier also ein wenig Input zu dem bekannten und modernen Markenzeichen 'Kirche'.

Zu etwa 1.800 historischen Gemäuern und Türmen der Deutschen und vielfach praktischen Kirchenneubauten in den Ländern der Bundesrepublik zählen unbekannt viele häusliche Bibelgemeinschaften in privaten Häusern. In deren Betriebsamkeit es in fast jeder Stadt ergänzend zur Standes- und Landeskirche in der Unter- und Überordnung der geweihten Gleichstellung etwa 25.000 Freikirchen, sogenannte vereinte Kirchen der familären Gemeindenunits und manches Häufchen Glück in den Wiegen gibt. Aber merkt ein Christ in seinem Alltag kaum etwas davon in seinen sozialen Bedürfnissen die er mit anderen Menschen zu teilen hat. Denn üblich sind die vier Jahreszeiten-Christen mit einer Taufe, der Segnung zum Erwachsenen, den Hochzeiten und einer Beerdigung. Es genießt jeder Christ zwar den himmlischen Schutz in solcher Gemeinschaft, mit der ein jeder Christ Gottes Segen überlassen wird, und ist es seine Existenz in der er seinen Lebensweg gestaltet, in der er den Streik um Lohn und Gehalt der Gewerkschaft mitträgt, und für sich eine schöne Zeit in den christlichen Feiertagen plant.

Bereits in der Weimarer Republik haben christliche Arbeiterorganisationen Frauen und Männer zu gleichen Teilen vertreten, und eigentlich ist die Kirche mit ihren organisierten Diensten der Nächstenliebe überall dabei. In christlichen Krabbel-, und Kinderstuben, in der Krankenhausfürsorge der Diakonien sind die Kinder friedlich und ohne Gewalt zu erziehen. In den Frauenhäusern besteht für eine gewisse Zeit Schutz, und treffen sich die Männergruppen um einsame alte Leute zu betreuen.
Sie kennen bestimmt die Bahnhofsmissionen, aber wußten sie von christlich ökologischen Naturschutzorganisationen, die nicht auf dem Aspalt kleben, sondern sich mit Jugendlichen auf gemeinsamen Freizeiten in der Aufklärung um Bienen und Blümchen mühen, haben sie schon von christlichen Pfadfindern gehört, die ganz aktuell sich um unser verändertes Klima in den Naturen nicht nur in den Kirchen sorgen?
Wußten sie von christlichen Banken mit hohen moralischen und ethischen Regeln in den Geldanlagen und Börsen für jedermann, oder um eine christliche Versicherungsgesellschaft für ihren Hausrat, ihr Häuschen und den eigenen Kleinbus. Der auch für kirchliche Fahrtendienste bereit stehen könnte? Aktuell bietet die christliche Ausrichtung der Friedensbewegung, die Integrationsarbeit zum Fremdenasyl an. Sie kann nicht nur beten, sondern auch musizieren und Sport treiben mit den Kulturen. Und wem dies alles von außen betrachtet dennoch zu wenig ist, für den gibt es die christliche Seefahrt, und mit den Stadtmissionen in jeder Stadt ganz offensichtlich die eine oder auch diverse motivierte christliche Teestuben und Coffeeshops.

Sie meinen nun vielleicht, was geht mich dies alles an. Die kümmern sich nicht um mich und meine Sorgen. Ganz wie sie wollen, einfach nichts oder eben alles, mit oder ohne Kirche, und wie sie zu glauben meinen. Immerhin ist unsere Kirche einsichtig um ihre Meinung geworden, und wandelte sie sich ständig mit der angebrachten Kritik. In der von Albert Schweizer und Karl Barth, von Helene Weber* und Dorothee Sölle veränderten die Generationen ihre Kirche mit ihren Ermahnungen und Arbeiten um die Bibel. Um Gerechtigkeit und Gleichheit aller Menschen vor Gott.
In Deutschland ist die Religionsfreiheit im Grundgesetz festgeschrieben. Und im Zusatz steht der Begriff des Glückes, welches jedem Menschen gewährt ist. In der heutigen Toleranz der Protestanten und Ökumene im Miteinander, mit sonstigen Radikalen oder auch nur in gemäßigten Ansichten wurde eine zeitgemäße historische, sowie moderne Kirche gestaltet, wie sie in anderen Ländern kaum wirklich existiert. Und sind wir noch nicht am Ende aller Erkenntnisse seit Aristoteles.

Für die ganz Neugierigen, die sich nicht nur in ihren Notzeiten und in betrüblichen Tagen an Gott wenden und die einstige DDR an die freudige Botschaft der Kirche erinnern wollen, gibt es immerhin nicht nur Wickipedia, sondern die Geisteswissenschaften in der Tiefe der 2.000 Jahre und mehr noch als bei Terra X im TV an den christlichen Hochschulen, mit den öffentlichen Einladungen zu Aktivitäten und Vorträgen in der eigenen Gemeinde, und zu den Seminaren die praktische Ausbildung zum handwerklichen Alltag um den Menschen. Und ist dies alles zu finanzieren von uns selbst mit einem vergleichbaren Minimum umverteilt in Stadt und Landgemeinden an Beiträgen. Mit den Steuern und Spenden der Mitglieder in den Volkskirchen Deutschlands, während die Staatlichkeit zur Anschaffung von neuen Waffen in enormer Millardenschuld streitet.
Die Amtskirchen sind die größten Arbeitgeber in Deutschland und übertrifft ihre Anzahl der dienstbaren Geister nach den Ehrenämtern die etlichen Angestellten aufwärts von den Kindergärtnern bis zum Bischoff derzeit unter den weiblichen Präsens Anette Kurschuss und der jungen Nicole Heinrich sämtliches Management der sonstigen Exekutiven und produktiven Konzerne, der Autobauer und Mediziner, der Mechaniker und Chemikanten um statistische Längen in Mengen der Vielen.

Ach, und gelegentlich ein Übriges hinzu geschaut, wußten sie das unser 'Wort zum Sonntag' angetragen von wechselnden Pfarrern der Kirchen einst die beliebteste Einschaltquote innehatte im Deutschen Fernsehen. Gleich nach der Tagesschau und noch vor dem Vergnügen zum Wochenende? Besinnliche Worte, zu den Themen der Zeit, leicht verständlich kommentiert und angemerkt von freundlichen Menschen, denen man ihre Kompetenz gerne zugestanden hat.
Und nun am Ende der Zeit und kaum bemerkt schnell erschöpft im Alltagsgeschehen? Nach Stunden im Ehekrach und giftigen Arbeitsstress nahezu besinnungslos geschwätzt in allen Höhen und Tiefen der Menschlichkeit? Dann suchen und finden sie Abstand von allem, machen sie mal eine Auszeit und kehren sie irgenwann ein in die gute Stube der geöffneten Kirchen auf den Lebensbahnen, zu einem ruhigen Stündchen der eigenen Selbstbesinnung mit unserem Gott und Herrn der Schöpfung. Der immer und überall und bei allen Verwirrungen und Irrungen in den Gedanken ein offenes Ohr für sie hat.

*. die bis heute wirksame Gestaltung der Verfassung der Bundesrepublik wurde von christlichen, erfahrenen Berufspolitikern und Juristen, Männern und Frauen formuliert.

Andreas H. Scheibner