'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Deutsche Gewandtheit



Zur möglichen Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei

(meldete im Mai 2017 der Deutschlandfunk)
'In der Türkei werde derzeit über die Todestrafe diskutiert.'
' Es sorge für Klarheit, zu sagen, dass es für einen diesbezüglichen Inhalt auf deutschem Boden keine Erlaubnis gebe, den man ablehne. '

In der politischen Rhetorik, der klassischen Lehre,
hier eine humorlose Parodie der Sprachentwicklung,

Hätte zur Kaiserzeit dies etwa so verlauten können:
Mit dem Sultanat der Türkei kann und soll nicht über die Todestrafe diskutiert werden. Seine Hohheit bedarf der Klarheit, zu sagen:
Im Deutschen Reich werde es keine Erlaubnis zu Inhalten geben, denen Reich und Kaiser nicht zustimmen könnten!

Im Weimarer Reichstag hätte dies in etwa so lauten können:
Wir werden mit der Türkei nicht über die Todestrafe diskutieren. Der Aussenminister fügte hinzu, es bedarf der Klarheit, zu sagen: Im Deutschen Reich und auf deutschem Boden wird es keinen Inhalt zur Erlaubnis geben, die man nicht ablehnen könnte.

Im Dritten Reich hätte dies etwa so lauten können:
Mit der Türkei wollen wir nicht über die Todestrafe diskutieren.
Der Reichsstab der inneren Sicherheit fügte hiernach hinzu: Es bedarf der Klarheit, zu sagen, im Deutschen Reich und auf dem deutschen Boden sind diesbezüglich verbreitete Inhalte, ohne Erlaubnis strikt abzulehnen.

Und in der Deutschen Demokratischen Republik:
In der Türkei wird die diskutierte Todesstrafe wieder eingeführt. Der Abgeordnete für Staatssicherheit fügte hinzu, ganz klar wäre hier zu sagen: Auf dem Deutschen Demokratischen Boden der Republik sind keine abzulehnenden Inhalte in ihrer von der Volkskammer erteilten Erlaubnis abzugeben.

Gleichwie die Weltgeschichte sich dreht und wendet.
Die grundsätzliche Abschaffung der Todesstrafe,
1945 in der Bundsrepublik hat uns verändert.
Zum Besseren?, zum Schlechteren?
Zum heutigen Menschen, die wir sind!

Die Todesfälle durch jegliche körperliche Gewalt sind in den Jahrzehnten Europas kontinuierlich im Vergleich zu anderen Weltstaaten ausserhalb gesunken. Die terroristischen Attentate der letzten Jahre verdarben uns allerdings, und nur für kurze Zeit ist zu hoffen, die tendenzielle Statistik.


Ein filmisches Kunstwerk ist, wie schon zu unserer Zeit ,
der Diskussion und Jugendarbeit zu empfehlen.

Seid darum guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet, unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem, 'Bleibt friedlich.'

Andreas H. Scheibner