'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Vorsicht Volksmärchen



Heute bin ich unter französischen Farben im Bistro eingekehrt.
Mein Italiener gönnt sich eine Auszeit bei den fernen Verwandten, und wird er wohl seine Redegewandtheit die ihm zur Sprache ist, auffrischen. Zu diesem sonnigen Lokal in der Pariser Atmosphäre direkt vor dem Rathaus, sind es ebenfalls nur wenige Schritte, trifft man sich dort gern des Mittags zum Café o Lait und Croissant, und des Abends wohl auch zum Tet at Tet etwas ruhiger, als es derzeit in Paris mit brennenden Autoreifen zur Revolution ruft.

Die in letzter Zeit lautstarke Wirtschaftslehre der unzufriedenen Staatsbürger, hier bei uns nennt sie sich Volkswirtschaft, war immer schon so etwas wie die religiöse Mystik der Politik, und ihr ausgerufenes Wort seiner Redner entweder zum Glück oder Pech des Volkes. In der eine akademische Lehre, die alles und jeden umfassen will, eine Menge Leere zum 'Wir schaffen etwas' aufweist, und vielleicht einige wirkliche Ideen, von denen mit der genaueren Betrachtung nur wenig zu verwirklichen ist. Ist die Wirtschaft doch immer vom Konsum eben dieses Volkes abhängig. Was schon die alten Römer wußten.
Ein fleißiges und arbeitsames Volk in allen seinen Mühen, seinen vielseitigen Künsten und Fertigkeiten, in seiner vielfarbigen Kultur der vielen verschiedenen Menschen die in ihm leben, läßt sich nicht nur durch seine genormten Wirtschaftskräfte definieren, können aber manche der vorgebrachten Sätze, die sich unter ihnen hören lassen, für gesunde Ohren zu einer wahren Volkskrankheit werden.

Erst in einer fernen Zukunft werden wir solche Zuordnungen und Regeln zu Staat und Geschichte vermutlich auflösen können, zählt dann die bereits jetzt schon im Ansatz erkenntliche Ordnung in der Entwicklung zum höheren Bewußtsein des Menschen, in den Völkern und ihren gemeinsamen, friedlichen, aber diskutierten Vorhaben.

In unser Stadt sind, wie fast überall im übrigen Land, die Umstellungen zu pflichtgemäßen Kindergärtenplätzen im Gange, die angelaufene Inclusion und die Integration der In- und Ausländerkinder im Gespräch. Wie es die Demokratie möglich macht, hatten wir in der Stadt eine Abstimmung darüber ob unsere Kinder zu einer IGS der Haupt- und Realschüler aufschliessen sollten.
Von 859 befragten Eltern gaben aber nur 481 ihre Stimmen ab und wurde die IGS damit nicht beschlossen. Was vermutlich in der Beteiligung unter den heranwachsenden Bürgern einige der bislang unverkannten Talente verzögern, und manche der realen Schulabgänger in ein tiefes Trauma entlassen wird.
Wie im ganzen Land scheinen derzeit Interessenlosigkeit, Eigensinn und Bildungsnotstand gemeinsam zu herrschen, mußten doch die Früchtchen der Gymnasien im letzten Jahr sämtlich erst auf Erlass der Ministerien auf den Schoß der guten Hoffnung gehoben werden, denn weit, weit unter Durchschnitt im Ergebnis fielen die Abiturienten durch die Prüfungen.
Die Landschaft der Bildung wird sich dennoch und wie immer in den Zeiten verändern. Werden nach den Schulen die Akademien und Hochschulen ebenfalls ihre Reformen haben. Und braucht es dann auch eine Bewegung zur Veränderung, so dann und wann jedenfalls.

Die Plätze im Parlament zu tauschen ist den Bürgern schon zur Routine geworden, aber im Wirtschaftswesen des Staates hat dies erst die Handlungsfreiheit der Privatwirtschaft möglich gemacht. Erhält die Stadt darum zum Vogelpark ein neues Ansehen für die bildungshungrigen Kongresse. Und die Parkplätze von der Stadt. Woher das Geld dafür zu nehmen und wieder auszugeben ist, und welchen Tausch die Finanzverwaltung mit der Nachbarstadt darum einhandeln kann, ist ein ständiges Thema der praktikablen Wirtschaft. Doch wer braucht schon Geld, wenn er die Nächstenliebe für sich entdeckt hat?
Bekommen wir hierfür und zur humanitären Entwicklung einen erweiterten Neubau der Schwesternschule, und demnächst wohl einige der hübschen Genien der medizinischen Assistenz, der wundersamen Elfen und Feen an den Krankenbetten auch bei einem Besuch im Cappuccino zu sehen.

Ganz aktuell wurde im Bundesrat beschlossen:
Ein Suchtgift können solche im Schall und Rauch verborgenen Worte sein. Hat unser Staat darum die E-Zigaretten/Shishas der Jugend bis zum Erwachsenenalter verboten.

Seid darum guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet, unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem,
' Bleibt friedlich. '

Andreas H. Scheibner