'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Angerichtet, und umgerührt ....



Steuermann halt die Wacht

In diesen Tagen ist die Steuererklärung zu machen gewesen.
Ein jedes Jahr ist sie ein beliebtes Thema zwischen uns. Hat man damit doch die Möglichkeit sich als aufrichtiger Staatsbürger zu erweisen.
Die monatlichen Abzüge auf dem Lohnzettel werden eigentlich nur noch beiläufig zur Kenntnis genommen und niemand regt sich so richtig darüber auf, erklärte man doch dem Nachwuchs aufrichtig und gewissenhaft ›Steuern müssen einfach sein!‹
Doch mit der Steuererklärung am Jahresanfang kann man es dem Staat dann so richtig heimzahlen und ihm endlich aufzeigen, welche Ausgaben und welcher Konsum das Jahr über angefallen waren.
Da sind die Kosten für die Tagesmutter aufzuzählen und die Rechnung für die Zahnspange der Tochter. Und so richtig in Fahrt kommen wir, wenn wir die Kilometerpauschale der täglichen Strecke zwischen Zuhause und Arbeitsplatz berechnen dürfen.
Aber unser kleiner Beitrag mit den Beiträgen an die Vereine und Einrichtungen macht uns wiederholt richtig glücklich. Wie zum Beispiel für die Opfer der Flutkatastrophe auf den Philippinen vor ein paar Jahren.
Die Beiträge für den Sportverein mußten sein, der Sohn ist in seiner Mannschaft schon am quälenden Abstieg, und die Tochter im Musikunterricht quietschfidel, aber ehrlich gesagt die Aufwendungen für den Nachhilfeunterricht hätten wir sparen können, wenn einer von uns sein Sabbatjahr genommen hätte, wie er es vorgehabt hat. Doch die Pflicht des Jobs rief und die Versicherungen nicht zu vergessen, denen wir als Sonderabschreibung einen Platz einräumen müssen.
Nun ja, es verteilt sich eben wieder im Geben und Nehmen, auch in der obersten Instanz des unerbittlichen Finanzamtes. Warum aber geht mir nicht aus dem Gedächtnis, das dieser multinationale Konzern, von dem neulich die Rede war, bei uns im Lande überhaupt keine Steuern zu zahlen hat?
Da bleibt doch wieder nur alles bei uns kleinen Leuten hängen. Nun denn, den kleinen Espresso zwischendurch auf der Quittung, den ich unterwegs und bei Abwesenheit von über 10 Stunden mit der Verpflegungspauschale genießen konnte, den spendiere ich dem Fiskus vom Steueramt.

Seid guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet,
unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem,
' Bleibt friedlich. '
Andreas H. Scheibner