Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2013 im Juni

Der lange Arm des Gesetzes

Wenn der liebe Gott zuvor gewußt hätte, was er mit der Gunst, die er uns gewährt, so alles in Bewegung zu bringen vermag. Dann hätte er sich vermutlich besonnen. Unser gemeinsames und altes Testament beinhaltet darum so seine Weisheiten der Menschen über den sich selbst bedenkenden Gott Jahwe. Da gab es in einem fernen fruchtbaren Land ohne Beschränkungen die Brüder Kain und Abel.
Brüder und ihre Schwestern, die es, so ist ganz wissenschaftlich und nach etlichen Klimmzügen auf den Bäumen der Erkenntnis anzunehmen, aus Afrika heraufgekommen dann bald überall auf Erden gegeben hat. Irgendwann aber teilten sich die Brüder ihr Land der Einheit, und wenig später teilten sich auch ihre Familien in die israelischen Stämme.

Sie brachten ihrem Gott zum Jahr der Ernten die Opfer dar, mit den uns bekannten Folgen, dem Passahfest bis Gott sich irgendwann von ihnen keine Menschenopfer mehr erbat und er sogar seine Gunst und Nähe in den Raum der Erkenntnis stellte. Denn wie sollte er auch die Opfergaben bewerten, die alle doch mit Schweiß und Blut, mit Geschicklichkeit und Fleiss erst dem kargen Boden und den Witterungen abgerungen werden mußten. Wie sollte er diese Mühen auch beurteilen, die nach den Fähigkeiten des einen Bruders in dessen gutem Willen entstanden sein mochten, wie in des anderen Menschenbruders ebenso gutem Willen doch in schwierigen Verhältnissen.
Heute würden wir vielleicht von des einen Bruders Motiven sprechen im Stein des Anstoßes, mit dem einst der zur Bequemheit neigende Kain den überaus fleissigen Abel erschlug. Und ein paar Jahrhunderte später der eifersüchtige ältliche König Menelaos den hübschen und jungen Paris in der reichen Handelsstadt Troja.
Der nach Freiheit strebende Odysseus erschlug um der Freiheit wegen den schlafenden Zyklopen und der geübte, findige David den erdrückenden Krieger und riesigen Goliath. Und der von sich selbst überzeugte Roosevelt im Rollstuhl sitzend im erklärten Freiheitswillen der Vereinigten Staaten wegen, um um der erklärten Menschenwürde nach Europa und in diese Welt zu bringen den menschlich fehlgeleiteten, unmenschlich gewordenen Tyrannen Adolf Hitler.

Die Philosophen unserer modernen Zeit, die selbst des besten Willens sind, haben mit dem sogenannten eigenen Willen des Menschen so ihre Probleme in der Festlegung eines solchen Willen. Sie sprechen uns diesen freien Willen der Einfachheit wegen zunächst einfach ab, und sagen dann gleichwie ob ein guter Wille oder motivierter Wille uns zum Anlaß sein mag, habe der Mensch nicht wirklich den einen und eigenen Willen, sondern handele er einfach danach, wie es ihm gerade und zum Moment richtig erscheint. Und richte er sich dabei stets vor allem nach seinen Mitmenschen, ignoriert sie bisweilen oder bezieht er sie willentlich mit ein.

Vielleicht ist es deshalb um die derzeitigen Diskussionen so schlecht bestellt, die uns einen Leopardenpanzer als kuschelige Mütterlichkeit verkaufen wollen, einen Spähpanzer als sichere Schutzbehauptung vor heranziehenden Giftwolken aus den Fabrikschornsteinen, und einen ehernen Adler über allen Höhen der unser Privatleben ausspionierend zum Auge des Gesetzes erklärt wird. Diese vordergründigen Behauptungen des modernen technischen Krieges der Kontrolle und des Nutzens im Staatswesen haben sämtlich ihre Hinterhand in der Taktik der Staatsführung, in den Motiven des Eigennutzens, in ihren Vorteilen in der Beteiligung der Bürger. Selten nur ist solchem Willen die Überzeugung einer Allgemeinheit zugedacht, die möglichst dem Frieden und der Friedlichkeit überlassen bleiben sollte. Soll doch die Kontrolle über sich selbst in solchem Willen wachen.
Doch will ich nicht nachgeben und die Zeit erneut stellen zum guten Willen des Bruders Frieden, der die Bemühungen seiner Schwestern und Geschwister verzeiht. Der den Willen zur Brüderlichkeit der Menschen miteinander verstehen lässt.

Mit welchen Waffen könnte sich dann der immer mögliche und gute Wille zum Frieden wappnen? Welche Rüstung wäre dann standhaft genug den Feinden des Friedens? Unbeirrt oft als Weltverbesserer beschimpft, belächelt und ausgelacht will er sich immer wieder erweisen. Danach bestrebt zu handeln im Frieden um ihn zu bewahren, zu bewirken wo er nicht ist. Nachdem sich bereits etliche der Ordnungen zu Kategorien in den Angriffen und Verteidigungen gegründet haben und benannt zum Irrwege erwiesen?
Mit welchem Verständnis sind die von sich eingenommenen Friedensstifter, Friedensforscher und Friedensapostel, die Friedensunterhändler und letztlich die etlichen Unbekannten zum Einverständnis zu bewegen? Und sind sie dennoch nicht gleichgültig geworden im eigenen Mühsal der unzähligen vernommenen, der gleichwie ungehörten und vergangenen Worte?

Wohl nicht nur mit der christlichen Vergebung, die wohl die mächtigste Macht ist nach allen Trümmern, oder der Vergeltung die sich in der Menschengeschichte im Niedergang der Kulturen ergeben hat, sondern auch in der ständigen Erneuerung zum theologischen Willen, zur menschlichen Zukunft in einer angemessenen Vernunft die erneut angerufen wird. Eingefordert und immer wieder in einer Verbindlichkeit zwischen den Menschen. Die sich suchen und finden werden, die alle zuvor errichteten Feindschaften und darin verfallenen Lügengeschichten überwinden können.
Dazu aber eine zunehmend aufgeklärte und gebildete Gesellschaft verlangt wird, die solche Gemeinsamkeit des Friedens aus dem natürlichen Recht des abgeleiteten Naturalismus eines Stärkeren und dem nachfolgenden Verständnis aus dem Existenzialismus der Ärmeren für sich akzeptiert hat. Und in etwa seit Schriftsteller wie Aldous Huxley und Alexander Solschenizyn vor Jahren in der Enge der Verständnisse andere und bessere Wege zu suchen begonnen haben, um ihre Versionen der nächsten Zeit zu beschreiben. Die damaligen Probleme zu beschreiben, und als solche die Gewalt der todbringenden Erstarrung zu lösen.

A.H.S.