Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2013 im Januar

Brasilien und 'Carnevale'

Ein neues Jahr ist begonnen.
Die Erdkugel soll sich einer rotierenden Zwiebel gleich um die eigene Achse drehen und zugleich, wie an einer langen Leine durch den leeren Raum um eine Achse geschwungen werden. Kinder kennen dieses Spiel mit leeren Dosen. Die Astronomen irrten sich, denn die Erde zieht mit enormer Geschwindigkeit eine elliptische Bahn um den ziemlich jungen Stern herum, der etwa in der Mitte seiner Lebensjahre ist. Ein Spiel, welches wir als Kinder liebend gern gespielt haben, war auch ein solches Karussell, mit dem wir unsere Freundin oder den Freund im Kreise schwungvoll gedreht umkreisten. Heute ist davon vielleicht noch der beliebte Walzer im Kongress übrig geblieben.

Einen Weltuntergang vorhergesagt haben wir 2012 nicht erlebt, wie es die Maya gedeutet haben sollen, wurde solches von einigen Medien dennoch eifrig prophezeit. Was Wunder auch, sind fantasievolle Deutungen und urtümlicher Aberglaube doch dicht beieinander. Ihre Schrift ist in den sonderlichen Zeichen der in Stein gehauenen und gravierten Bilder aufgefunden entschlüsselt worden, und sind ihre sinngemäßen Inhalte der Götterverehrung schon seit Längerem bekannt.
In ihnen sind landwirtschaftliche Routinetätigkeiten in jedem Jahr und seit jener Zeit kalendarisch umschrieben eine vorhersehbare Erfahrung der Jahrhunderte. Eine gute Übersetzung gelang erstmals um 1830, als die im Dschungel aufgefundenen Piktogramme an den Bauten der vergangenen Kultur in ihrer logischen Zeichensetzung erkannt wurden.

Für die Maya beginnt angenähert an unser Jahrtausend damit eine neue Zeitrechnung, wie so manches Jahrtausend und Millennium nicht nur mit einem Feuerwerk, sondern auch mit den alten Problemen des vorhergegangenen Jahrhunderts beginnt. Ein Neubeginn auch der Maya, und nach ihrer längst vergangenen Vorkultur bis um etwa 850 n.C. der ihrer indianischen Nachfolger. Wie mit den heute ca. 5 Millionen indianischen Abkömmlingen der einstigen Hochkulturen Süd- und Mittelamerikas deren archäologische Pyramiden, Städte- und Tempelbauten bis heute bewahrt geblieben sind, und sie ihren Fortgang in den Beobachtungen der Gestirne auch in dieses Jahrtausend genommen haben.

Daher sollen uns einige der großen Ereignisse dieses Jahr näher beschäftigen, in den Fragen des Friedens, der unsere Erde rundum umkreist, und der nicht nur die Astronomen beschäftigen dürfte. Brasilien ist ein großes Land, dessen Landfläche angenähert an die Gesamtheit der Flächenländer Europas heranreicht. Doch eben diese Größe des Landes, und ihre lebendige Aufgabe in der Biosphäre der Welt, sind auch eine derzeitige Tragödie seiner Kulturen geworden.
Es zeigt sich auf diesem Subkontinent mit einer ziemlich geringen Bevölkerungsdichte und zentrischen Städten, eine deutliche Mißachtung an der noch verbliebenen indianischen Kultur und den Indianern, die historisch mit fraglichen Ergebnissen weitgehend nach der Eroberung christianisiert mittlerweile auch studieren können.
Sie bestreben ihre Eigentumsrechte und eine Selbstständigkeit der eigenen Nutzgebiete an und wollen sie den natürlichen Regenwald erhalten. Die Wissenden der Universitäten haben zwischenzeitlich erkannt was eine 'Terra Nova' ist. Eine fruchtbare Zusammenstellung der Humusschicht, die von den Indios in Jahrhunderten entwickelt wurde und eine ständig erneuerte Landwirtschaft auf dünnen Erdschichten ermöglicht. In der Machtausübung der Politik aber sind ihre Gegenspieler die Lobbyisten der Plantagen und ihre Viehherden, die privaten Großagrarier, Handelszentren und deren Zusammenschlüsse.

Zu erkennen ist nach Jahrzehnten anhaltend zunächst legal oder nur illegal, zunächst ihr wirtschaftlicher Holzhandel mit tropischen Hölzern den sie betreiben, um anschließend auf bestimmte Zeit den Kleinbauern die Felder zur weiteren Rodung und Pacht zu überlassen, ihnen daraufhin den Anbau bestimmter Sorten und Pflanzen vorzuschreiben, deren einzige Abnehmer in der Verwertung die Großhändler sind, und deren Erträge im weiteren Handelsexport sie bestimmen. Für die Bauern bleibt nur die Fronarbeit zum täglichen Leben.

Genügen nach einigen Jahren die biologisch bedingten Erträge der Landwirtschaft, in der Naturbeschaffenheit der Böden Brasiliens kaum mehr, geht der Ertrag der angebauten Soja-Bohnen und Mais-Saaten auf den riesigen, ausgelaugten Flächen, mit ihrer dünnen nur wenig ergiebigen und kaum humushaltigen Erdenschicht zurück. Und werden dann nach wenigen Jahren Mais- und Soyaanbau nur noch Viehherden auf die kargen Felder getrieben und weiterer Urwald abgeholzt. Kunstdünger ist sehr teuer und es gibt keine richtige konventionelle, und schon gar keine dynamische nachhaltige Landwirtschaft in diesen Regionen.
Deren Hauptabnehmer zum Anteil von ca. 60% der Erzeugnisse Europas Lebensmittelfabriken (Soja als Viehfutter) und die Energiekonzerne (Mais zur Ethanolherstellung) sind.
Auf den dann entstandenen dürren Savannen in etlichen Regionen wird zur Fleischproduktion Rinderzucht betrieben, deren Hauptabnehmer wiederum die USA und Kanada sind.
Und deren Einfluß wiederum erstreckt sich des Weiteren, in den Anbaumethoden der genetisch veränderten Sorten, die Europas Landwirte und Produzenten bisher überwiegend (Frankreich, Deutschland) ablehnen.

Die jungen Menschen, die Nachkommen der Indios, Mestizen und Einwanderer der nachfolgenden Generationen enden darum oft, auf der Flucht vor einem solchen erbärmlichen Schicksal, wenn ihre jugendliche Kraft und Hoffnung dazu überhaupt genügen kann, in den Favelas (Ghettos) der größeren Städte. Nachdem der dichte Urwald im Nachbarstaat Argentinien fast gänzlich gerodet und verschwunden war, blieben einer Regierungzeit in Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert in den 80.er Jahren bereits nur die verhandelbaren Strategien mit damaligen Regierungen in Brasilien und Argentinien. Und die damaligen Wirtschaftsempfehlungen der Handelskammern und Banken hierfür, die dann auch Gelder und Investitionen wie z.B. von Volkswagen tätigten. Denn bereits zu dieser Zeit zeigten die Satellitenaufnahmen die ausgedehnten, zunehmenden Zerstörungen der Urwälder in Südamerika.

Die indigenen Bevölkerungen sind in Südamerika generell wenig beliebt, zeitweise auch in unseren Jahren wurden sie noch verfolgt und hat die einstige Herrschaft Spaniens und Portugals in Jahrhunderten ihre Früchte in eine moderne Wirtschaft gebracht. Dennoch haben die indigenen Bevölkerungen gelernt mit der sensiblen Natur im Gleichgewicht zu leben in denen ihre Kulturen bereits unter Nahrungsmangel litten. Und können sie dies für sich auch recht publikumswirksam in ihren Auftritten vor den Parlamenten reklamieren.
Die Naturwissenschaften haben diese Bedingungen in den Kreisläufen der Natur im Regenwald erforscht und bestätigen sie den Einfluss des Waldes auf unser Weltklima. Dennoch haben sie jeweils bisher wenig Resonanz gefunden.

Stattdessen entsteht uns hier in Europa ein Maßstab, der wie ein einziger 100 Jahre alter Baum imstande ist die bezifferten Emissionen, die zur Klimaerwärmung führen im Volumen von 30 jungen Pflanzbäumen zu speichern. Solcher Bäume, die allerdings in Südamerika in den Forstungen wie wir sie kennen, mangels Bodenerosion und Klimatauglichkeit nicht gedeihen würden.
Ein einziges Weidetier zur Fleischherstellung und als Produkt im Aufwand von Zucht, Herstellung hat im Verbrauch der Ressourcen von Wasser, Futter und CO2 - Bedarf, etwa den 10x so hohen Verbrauch ist, wie ein vergleichbares Getreide zur Ernährung des Menschen.

Resolut, durchdacht und zu hoffen wirksam, hat sich Europa entschlossen, zur Erhaltung der Urwälder die alten Bäume der wertvollen Tropenhölzer wie Mahagoni, Teak und Eisenbaum u.a. generell, ganz gleich ob mit oder ohne amtlichen (oft gefälschten) Zertifikaten, nicht mehr nach Europa zu importieren. Gartenmöbel gibt es auch sehr hübsch aus heimischem Nussbaum. Ein Entschluß, der auch für die weiteren Lebensmittel- und Energiekonzerne im Lande gelten könnte, deren Interessen im ökologisch kontrollierten und innovativen Binnenmarkt zu finden sind. Nach denen letztlich auch der Verbraucher sich entscheiden sollte.
Die etlichen sonstigen Handelsgüter der bei uns angebotenen Produkte (wie Palmfett (Margarine), Rindfleischimporte, Soja (Milch und Industriebackwaren etc.), und andere und neuerdings besonders Biokraftstoffe aus solchen Regionen, sind somit auch dem Endverbraucher der ordentlichen Strukturen in den exportierenden Ländern zur Verantwortung im Konsum.

Hier habe ich nebenan einen Verweis der Mutigen und Beharrlichen eingefügt, der sich zu lesen lohnt, will man den ganzen Komplex unserer Lebensbedingungen verstehen. Der sich in den Umweltveränderungen bereits uns in Europa bemerkbar macht.

A.H.S.