Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2015 im Juli

Die Kriege der Automaten

Vor einigen Jahrzehnten bereits begannen die Kriege der Automaten, damals noch Science Fiktion, der Fantasie und Zukunft vorbehalten die heute Gegenwart ist. Wurden in den in den USA entstandenen Raumfahrtserien, die hierzulande ebenfalls ein breites Publikum spannend mitverfolgt hat, und die wir vor dem Fernseher mindestens ebenso abenteuerlich fanden, wie sie eine weitere Woche darauf in den Folgen zu erwarten wurden Automaten zu Robotern und Kriegern. Damals bereits und mit einiger Voraussicht der zeitlichen Erfindungen im Drehbuch verfilmt, dauerte es in etwa nur eine menschliche Generation, dann waren diese technischen Waffen keine Utopie mehr, sind sie heute in der Erprobung und bereits im realen Einsatz zur Abwehr der Satelliten.

Gleich zum Anfang der Fernsehmöbel in den Wohnstuben und noch bevor an dieser Stelle die sich entwickelnden Gefahren zur Diskussion aufgezählt wurden hier eine wiederholte bekannte Frage an die Fernbedienungen im freiwilligen Kontrollrat zur Erinnerung an die einstige gute und frühe Fernseh- und Studienzeit in unseren abendlichen Dämmerzimmern:
'Schadet Fernsehen der kindlichen Entwicklung?' Und hieß es mit den ersten Geräten und Flimmerkisten in schwarzweiß daraufhin: Es sollten die Eltern den täglichen Konsum ihrer Kinder zur eigenen Programgestaltung von Sesamstraße und Benjamin Blümchen zusammen mit ihren Kindern regulieren.
Und tatsächlich gab es mit wachsendem Wohlstand bald erste Kinderzimmer mit dem eigenen Zweit-Fernsehgerät.
Heutzutage ist im Gebrauch von umverteilten Handys und Videospielern bei den Kindern die zeitliche Kontrolle im Fernsehkonsum kaum mehr möglich und wird nur zur Ermahnung an sorglose Eltern vor dem abendlichen TV - Film eine Altersbegrenzung und Hinweistafel im Tagesprogramm eingeblendet. Denn auch die Medizin in ihren Dosierungen weist zumeist auf den ungelesenen Beipackzettel.

Nach 'nicht' offiziellen und bestätigten Meldungen, und eher noch in Vermutungen da Geheimnis der Militärs, die von der Presseagentur ausgegeben wurden, werden derzeit die im Einsatz befindlichen Kriegsautomaten, die im Fachjargon bewaffnete und nicht bewaffnungsfähige, taktische Drohnen genannt werden, in ihren Einsatzgebieten von Deutschland aus kontrolliert. Und sind sie im taktischen Einsatz der Kriege vom rheinland-pfälzisch befindlichen US-Stützpunkt Ramstein über dessen Satellitensender gesteuert in die Kriegsgeschehen in Afghanistan und Syrien oder sogar weltweit eingebunden.

Immer wieder wird von ihren Einsätzen berichtet, und neben den ausgemachten Zielen, den sogenannten Targets, die mit den fliegenden Drohnen getötet werden sollen, sind auch Zivilisten unter den Getöteten, wenn sie sich gerade in der Nähe befanden. So kamen erst kürzlich im Januar der Amerikaner Warren Weinstein und der Italiener Giovanni Lo Porto ums Leben, der zuletzt für die Deutsche Welthungerhilfe im Krisengebiet arbeitete. Warren Weinstein war 2011 von Al Qaida entführt worden, und sollten er und sein ebenfalls getöteter Kollege Lo Porto um eine Gelderpressung von den Entführeren freigekauft werden.

Und fragt man sich mit den Meldungen unwillkürlich, ob ein friedliches (Deutsch)Land, welches sich der gewaltfreien Ansicht der verbindlichen 'Nichtangriffsbestimmung der unterzeichneten UN Charta' auf seine Zukunft hin verpflichtet hat, die todbringenden und gezielten Einsätze mit vielen zivilen Opfern des anonymen technologischen Krieges der Zukunft von ferngesteuerten Automaten fraglos hinzunehmen hat.

Bei allen Fragen und Klagen bleiben die Überlegungen, ob nach bisherigen sogenannten 'Kollateralschäden' (ein völlig neues Wort dieses Jahrhunderts) von einzelnen gekennzeichneten Personen und in der Nähe unbeteiligten Zivilisten und den Hunderttausenden der Opfer in der Zivilbevölkerung der letzten Frontenkriege im Irak und in Afghanistan, vor allem von den USA in der Antwort auf den terroristischen Einsatz auf ihr Hochhaus des World Trade Center in den eigenen Staaten geführt, diese Einsätze der militärischen Kampfdrohnen generell gerechtfertigt sind?
Kriege zu führen verlangt heute andere Methoden und Taktiken, sie sind asymmetrisch definiert und Zivilisten sind immer die Leidtragenden in jedem Krieg. Dennoch sind sie nicht irgendwelche Menschen, die sich irgendwie, irgendwann und irgendwo zufällig in der Nähe der zuvor bestimmten sogenannten Targets befunden haben. Sie sind zumeist ebenso konstruktive wie unschuldige Menschen, die den Krieg nicht wollen und auch nicht verstehen. Wie aber haben dann die Kontrolleure der Kontrollen solches Differenzieren von Feind und Freund zuvor zu entscheiden, selbst wenn dabei immer wieder an den einstigen, damaligen sehr verhassten Machthaber Hussein im Staate Irak und an den Terroristen Bin Laden irgendwo verborgen gedacht wird?

Welche Kontrollen sollten dann im System der Kriegsführung, und zur Frage bereits angeklungen, wer sollten dann diese Kontrolleure, die Admiräle, Generäle und Staatsmänner der Befehlskette sein? Wer hätte einen solchen instrumentalisierten Hass in der Rechtfertigung zu verantworten. Welche Institution hätte zuvor diese Einsätze zum Befehl in den Einsätzen überdenken, die nicht nur ein Militär und nicht nur die Weltmacht USA und ihre aggressiven Gegner betreffen können, sondern übergreifend auch die europäische Gemeinschaft in ihrer friedlichen Einheit der Länder oder in ihrer möglichen Beteiligung? Und etliche der weiteren Völker in ihrem Recht auf Selbstbestimmung und in Vertretung der ihren Interessen?

Unter den von Drohnen zerstörten Zielen befinden sich in diesen letzten Kriegstagen zur Aktualität zumeist die benannten (Hass)Prediger und gesuchten arabischen Anführer der Al Qaida Systemgruppen, die sich medial in der Öffentlichkeit zu ihren Attentaten bekannt haben. die zumeist mitten in den dichten Zivilistenansammlungen des Alltags geschehen. Kampfgruppen mit Machtvorstellungen, die den inhaltlichen Koran mißbrauchen um eine bezeichnete Sharia, um eine eigene Region mit fundamentalen Gesetzen der Gewaltherrschaft zu erschaffen.
In ihrer dezentralen Kriegstaktik aus arabischen Ländern hervorgegangen und überall in die Welt verstreut, haben sich diese Al Qaida Systemgruppen bekanntermaßen gegen alle westlichen Kulturen zum Kampf erklärt. Ein bisher überlegenes Überwachungssystem der westlichen Abwehr konnte bislang etliche dieser Gruppenanführer ausfindig machen und wenn auch nicht jede Bluttat so doch manches weitere Attentat im Vorfeld verhindern. Geschehen die im Alltag auch den Frieden der Zivilbevölkerung belasten. Da ein plötzliches Auftreten von Gewalt im sorglosen Alltag kaum zu vermeiden ist.
Andere bekannte Kriegsgebiete sind derzeit die der ISIS in Syrien an den veränderlichen Fronten mit vielen Kampfgruppen der Gegensätze. Sie sind besonders grausam und achten keine internationalen Werte wie z.B. die Genfer Konvention. Und gibt es zudem die sonstigen gezählten Kriegsherde überall in der Welt, in denen moderne Waffen zum Einsatz kommen und Kindersoldaten herangezogen werden, die jeweils immer ihre Anführer, Kriegsgeschehen und militärischen Operanden aufweisen.

Nach eigenen mißglückten Konstruktionen der Luftfahrt von Aufklärungsdrohnen des unbemannten Typs 'Eurohawk' der Deutschen Bundeswehr wurden unbewaffnete Drohnen der Israelis zur Beobachtung vom Typ Heron1 angemietet. Sie sollen auch im Entspannungsgebiet der Grenzen zur Ukraine einzusetzen die Grenze beobachten. Und sind aktuell die Diskussionen hierzulande darum angefacht um zusammen mit Frankreich und Italien tragfähige und bewaffnete Drohnen zu entwickeln, die sich dann tagelang selbstständig in hohen Höhen fliegend mit Energie versorgen können und auch nachttauglich alle möglichen Manöver ausführen. Doch ist Europa wirklich gezwungen eine solche kriegstechnische Entwicklung mitzutragen? Und welche Ziele zur Zerstörung wären dann von uns zu benennen?

Angesichts der Zugänge zu den Überwachungssystemen und Satelliten klingt dies fast ein wenig wie ein Szenario der 'Earthsiege', in deren spielerischen Vision die virtuellen Automaten gegeneinander selbstentscheidend kämpfen. Und tatsächlich solche Entscheidungen im fraglichen Einsatz um Freund oder Feind sich in der elektronischen Programmierung befinden. Folge um Folge sind die Nächsten Episoden zu erwarten, die in den spannenden Folgen der Zeitgeschichte voraussichtlich zu galaktischen Raumschiffen und ihren epischen Schlachten führen werden. Es hat mit Entwicklungen der Waffentechnik in allen Gattungen vereinfacht gesagt ein neues und kompliziertes Aufrüsten begonnen. Und stellen sich nicht nur die europäischen Konzerne darauf ein ihr Kriegsgerät weiter zu entwickeln. Was dann nahezu unbemerkt mit tödlicher Ausstattung auch die langwierigen errichteten Bekenntnisse zum Frieden der Staaten und Völker und zur friedlichen Ansicht ihre unterschiedlichen Lebensarten wortlos überfliegen könnte.



A.H.S.



Identität der Fantasien






  • Nachgetragen:
    Der Bundestag hat am Freitag, 20. Dezember 2019, in namentlicher Abstimmung mit 526 Stimmen gegen 69 Stimmen bei zwei Enthaltungen einen Antrag zweier Parteienfraktionen (AFD und FDP) mit dem Titel "Schutz der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr durch die Beschaffung von bewaffneten Drohnen stärken" (19/15675) abgelehnt.
    Der Entscheidung lag eine Beschlussempfehlung des Verteidigungsausschusses (19/16149) zugrunde. Zur Begründung der Ablehnung: Kampfdrohnen sind nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.


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