Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2012 im Mai

Ist Serbien der Kommandant Ratko Mladic?

Der einstige Kommandant Ratko Mladic steht dieser Tage in Den Haag, vor dem UN Tribunal, vor dem Gericht für Menschenrechte. In der Anklage um die Kriegsverbrechen im Serbien-Bosnien Krieg 1992-1996.
Der einstige Kommandeur der Armee auf dem Balkan wird vom Internationalen Strafgerichtshof beschuldigt als General der bosnisch-serbischen Republik, in seiner Stellung als Oberbefehlshaber der Armee die Order und Befehlsgewalt der Kriegsführung mißbraucht zu haben. Er wird daher als Heerführer über militärische Streitkräfte vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zahlreicher Kriegsverbrechen beschuldigt und angeklagt.
Am 16. November 1995 wurden diese Anklagepunkte auf den Angriff gegen die UN-Schutzzone Srebrenica (Massaker von Srebrenica) im Juli 1995 erweitert und durch Zeugenaussagen unterstützt. Eine befehligte Strategie, in den Ereignissen des Krieges in denen Zivilpersonen der Dörfer und kleinen Städte im Gebiet der Eroberungen ausgesondert und vermutlich bis zu 8.000 Menschen, Männer, Frauen und Kinder systematisch ermordet und getötet wurden.

Der Fall machte im Kriegsbericht besonders darin Schlagzeilen, da während der Beobachtermission der UN Vereinten Nationen eine kleine Truppe von holländischen Soldaten von den stationierten Armeeangehörigen gefangen gehalten wurden. Der später zum General ernannte Mladic' soll auch für die Geiselnahme von UN-Soldaten (UNPROFOR) verantwortlich sein. Bei der diese UN Soldaten, die als erste Schutztruppe eine Barriere vor der Zivilbevölkerung bildeten, verletzt (und getötet?) worden sind.

Die Festnahme und ein Auffinden des nach dem Krieg flüchtigen Mladic gestaltete sich bis 2011 als problematisch. Erst nachdem der ehemalige Präsident Bosnien-Herzegowinas 'Radovan Karadzic', der den gewaltsamen Zusammenschluß der bosnischen Serben mit der Serbischen Republik im Kriege anstrebte, im Jahre 2008 ebenfalls aufgefunden, verhaftet und vor den Gerichtshof gebracht worden war, löste sich die erstarrte Haltung der Regierenden im Parlament in Serbien.
Die derzeitigen, zwar gewählten Regierungen im Kosovo, in Bosnien, Serbien, Albanien und Mazedonien besaß nach der gemeinschaftlichen militärischen Befriedung der Europäer zusammen im Einsatz mit den USA im UN Mandat nun eine friedliche Ausgangssituation um sich zu den erklärten Staatsgrenzen und Formen ihrer Staatsführungen erneut zu finden, aber auch in den Bevölkerungen eine anhaltende trotzige Haltung über den verlorenen Krieg, die Kriegsverluste oder eine Verärgerung über die eingerichteten Neuordnungen, die manches zuvor einheitliche Dorf zu gegnerischen Staatsgebieten erklärte. Erst allmählich und in ständiger Begleitung auch der deutschen Soldaten im Mandat der UN und Ausbildungspolizisten zur Neuordnung im Staatswesen veränderte sich die normale Lebensumgebung auch in der Bevölkerung.

General Karadzic, hatte nach dem Krieg eine andere Identität angenommen. Unkenntlich gemacht hatte er sich einen langen Bart wachsen lassen. Als studierter Mediziner praktizierte er in einem Stadtteil einige Jahre als Heilpraktiker. Im öffentlichen Aufruf an die Bevölkerung wurde er durch Hinweise seitens der Bevölkerung ausfindig gemacht und dem Gericht in Den Haag überstellt. Eine Million Dollar Belohnung hatte es dafür gegeben. Doch erst als im selben Monat die serbische Regierung ihre Belohnung für die Ergreifung Mladic's auf zehn Millionen Euro verzehnfachte, fanden sich die direkten Hinweise aus der Bevölkerung auch zu 'Ratko Mladic'.
Im Aufruf zu seiner Verurteilung führten die ausgeteilten Plakatierungen "Serbiens klaren politischen Willen zu ..." an, "... um die letzten verbleibenden Hürden auf dem Weg in die EU zu beseitigen." In Belgrad aber, der Hauptstadt gingen daraufhin tausende Menschen auf die Straße, um von sich aus gegen die Verhaftung und Auslieferung Mladic's an den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte zu demonstrieren.
Sie nannten den einstigen General, der internatonal gesucht zum Kriegsverbrecher wurde, einen serbischen Helden. Die Demonstrationen endeten in gewalttätigen Ausschreitungen.

Diese beiden Männer, Heerführer und Soldaten, die anders als der serbische Staatsmann und Grundschullehrer Slobodan Milosevic, der vor seiner Verurteilung in Den Haag vermutlich Selbstmord beging, konnten nach den Regeln des Gerichtshofes verurteilt werden. Verurteilt wurden rechtmäßig nicht nur die Männer und Schuldigen an den unmenschlichen Geschehen sondern generell die ethnische Verachtung gegenüber anderen Abstammungen, anderen Völkern und ihren Religionen.
Wir in Deutschland haben unsere Erfahrungen mit rassischen Lehren und aufgerachten Motivationen in den Bevölkerungen, die sich nicht wiederholen dürfen. Es sollen sich die einstigen Wertvorstellungen von Herkunft und Besitz, von Land und Gütern, von Tradition und Religion sich dem gemeinsamen Ziel des friedlichen Werden in die Zukunft zuwenden. Kriege die als Mittel zur Machtübernahme angesehen werden kosten immens viel Geld und sie richten sich immer gegen die mit vielen Opfern errungene und in aller Welt zur Übereinstimmung erklärte Menschenwürde.
Ein möglicher Frieden, in den mit der UN ausgehandelten Grenzen derLänder in ihrer Selbstbestimmung, in den Urteilen in Den Haag zur Übereinstimmung mit Genfer Konventionen in den Maßnahmen der Gemeinschaft der europäischen Staaten könnte im ehemaligen Jugoslawien künftig währen. Er kostet zwar Geld, aber nur wenig mehr als die Menschlichkeit zum guten Willen.

Nachtrag:
2016 sprach das Haager Tribunal für Menschenrechte Radovan Karadzic wegen des Massakers von Srebrenica schuldig und verurteilte ihn zu insgesamt 40 Jahren Gefängnis.
2017 wurde Ratko Mladic des Völkermords und in weiteren zehn von elf Anklagepunkten für schuldig gesprochen, und zu lebenslanger Haft verurteilt.

A.H.S.