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Phobien, die Ängste in uns



Arachnophobia, die Angst vor Spinnen ist wohl die bekannteste Angst, die sich bekannt gemacht hat. Eine Platzangst um den Job findet sich nicht nur im beengenden Fahrstuhl wieder. Feuerwehrmänner und Polizisten im Einsatz brauchen unauffällig aber beharrlich die natürliche Angst zur eigenen Vorsicht.
Aber wer kennt schon die Angst vor dem fremden Nachbarn? Dem unbekannten Menschen der bei uns eingezogen ist. Der zudem kaum der Sprache mächtig ist. Und wir mit einem freundlichen Lächeln diese Ängste überwinden können zwischen uns.
Angst haben wir unwillkürlich vor dem Mitmenschen der in den dunklen Straßen der Stadt auf uns zukommt, und der wie Mecki Messer schon zu Brechts Zeiten in der Dreigroschenoper auf uns lauern könnte.
Die Ängste des Rotkäppchen in ihrer Frage an den bösen Wolf, wo denn die Großmutter geblieben ist, läßt uns auf der Suche nach dem Sohn und der Tochter in den Brunnen schauen. Die Ängste der kleinen Kinder vor dem schwarzen Mann, der ihnen im bekannten Spiel so viel Vergnügen bereitet, sind ebenso lehrreich wie sie nur gespielt sind mit lautem Schreien und Kreischen.
Die älteren Schüler haben ihre Ängste während der Verteilung der Schulnoten zur vorangegangenen Arbeit. Die Angst ist uns ein ständiger und wachsamer Begleiter zu vielen Gelegenheiten, und sie ist natürlich auch in den gelagerten Vorratspackungen zu erkennen, wie man es in Venezuela vor leeren Regalen beobachten kann. Angst haben müssen immer die Mächtigen um ihre Macht, die sie sich gewaltsam und mit Unterdrückung angeeignet haben.
Leise Ängste haben auch unsere Servierdamen Italiens, nördlich des Landes wurden in den letzten Jahren der Klimaveränderung ihre Heimatdörfer überschwemmt.
Angst vor den Aufgaben des Lebens haben wir nicht. Wir machen einfach mit Vertrauen zu unserem Herrgott weiter, und dauert es auch bis in alle Ewigkeit.

Seid darum guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet, unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem,
' Bleibt friedlich. '

Andreas H. Scheibner