'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Angerichtet, und umgerührt ....


28.August 2013

Namenspflichten

Diese Tage im Cafe fragte mich der Kellner was er mir bringen sollte. Nun mir war nach einem Cappuccino, solch einem Getränk in dem der schon recht antiquierte Milchbubi sich so richtig austoben konnte. Mit aufgeschäumter Milch und dem obligatorischen Gifpfelkakao obenauf, durch den man seinen feinen Löffel ziehen kann. Einen feinen Löffel?
Nun den habe ich immer bei mir, er ist aus echtem 800er Silber, und ein kleiner Espressolöffel. Ein Erbstück meiner Großmutter Emilie, die einst ein Restaurant in Berlin am Kurfürstendamm hatten. Damals und schon lange her zu Kaisers und des Burggrafen Zeiten.
Eine bunte Schar hatten wir heute auch im Cafe´, eine kleine Reisegruppe auf der Durchreise hatte sich versammelt. Da war ein Herr Friedleith und eine Frau Wolkenhauer, die saßen neben einem Herrn Messerschmidt und der Frau Schnittger, und die beiden Reiseführer stellten sich als Herr Holdt und Frau Wiederholt vor. Herr Lambthorst wachte über allen und Fräulein Gerithlang errötete sichtlich berührt.
Wenn solche Mitreisenden nicht namentlich auch verpflichtend sind, wer weiß dies schon? Doch waren sie einst auch nach ihren Aufgaben benannt. Der Müller und der Becker.
Scheibnerweise könnte auch Gottes Lachen sein. Doch sich die Erde als Scheibe vorzustellen hätte sogar meinen weltreisenden Großvater Ernst wohl zum lachen gebracht. Seine Scheiben unterstanden den Verwaltungen der Landreformen zu Zeiten Napoleons.
Übrigens ein guter Freund von mir war bisweilen auf den Bühnen der Gauckler zuhause, und gab seine Einlagen in der kabarettistischen Version außerhalb der Politik. Und fein wie ein Werner Fink dürften die Worte auch sein. Ein Mann der kaum noch bekannt sein wird für seinen feinen Humor den er verbreitete.

Seid guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet,
unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem,
' Bleibt friedlich. '

Andreas H. Scheibner