'Willkommen zu einer Teestunde'





Über die Macht des Wortes


Ostern


Einige Gänsekiele kratzen über das Papier, wie sie zuweilen reden, andere sind in der Federführung ihrer Schrift elegant, wie sie hoffentlich auch denken. Viele Worte in endlosen Sätzen gereiht sind garantiert einschläfernd, in kurzen heftigen Ausrufen sind sie überaus lieblich und in der Schärfe markant und nachdrücklich.
Während weniger Worte in der Schule, in der Wohnstube oder am Arbeitsplatz hervorgebracht, offenbaren sich mit ihnen ermahnende Momente sowie erfreuliche Geschehnisse im Tagesgeschehen. Während Trauerworten zu schwermütigen Anlässen wird meist geschwiegen, und sind freundlich Neuankömmlinge im Kreissaal begrüsst mit denen wir kommunizieren.
Es ist einiges um die Buchstabensuppe philosophiert worden, die unseren Kindern vorgesetzt wird, und ihnen offensichtlich immer wieder schmeckt, aber den Erwachsenen schon nicht mehr genügt. Fundstücke der phönizischen Lautschrift datieren um 1100 v. Chr, und stammen von den rund 30 Zeichen alle späteren Schriften der Hochkulturen des westöstlichen Diwans ab. Einzelne Buchstaben wurden wiederum aus frühen heiligen Schriften entnommen, im Sinn der überbrachten Inhalte miteinander verglichen und mit heutigen Zuständen in die Relation formuliert. Logische Worte enstanden und stimulieren erste Kinderbücher erbaulich in wenigen Worten, um sich allmählich in Gedichten und Geschichten des tatsächlichen Lebens emporzulesen.

Gutmeinende Worte können uns offensichtlich ebenfalls motivieren in schönen Sätzen zur Partnersuche, in Schulstunden zum verfehlten Aufsatz, in Belobigung sowie im Zorn hervorgebracht. In Aussicht auf eine Belohnung, der wir gerne nachkommen wollen, und im ausdrücklichen Unwillen der Ablehnung.
Vergiftende Worte können uns verletzen, um es sogleich gleich zu tun mit der Bosheit, gleichwie ob sie uns nachgetragen werden, oder mit starkem Wind der Norddeutschen hervorgebracht auf uns niedergehen, wie es hier traditionell heisst. Sanfte Worte aber können ebenso eindringlich beschwichtigen.
Viele Worte der Politik sind notwendig hervorgebracht, um Gesetze in die Zukunft zu veranlassen und Gemeinsamkeit auszurufen. Leere Worthülsen sind nichtssagend und können schmeichelhafte Worte die Wahrheit verbergen, doch rechtfertigen schlagfertige Worte die Verteidigung. Gewogene Worte der Priester in den Gemeinden sind gelegentlich erforderlich, um die Erinnerung an höchste Gebote wachzuhalten, in denen wir anderen Menschen mit unseren Worten keinen Schaden zufügen sollen. Und war dort in allem Dunkel der Welt zuerst doch das Wort mit dem uns Licht wurde.

Ihnen schöne ökumenische Pfingsten
Bleiben sie friedlich.

Andreas H. Scheibner